Rollenspiele sind im Trend und immer mehr Menschen können sich dafür begeistern. Eines dieser Rollenspiele ist das postapokalyptische Rollenspiel Engel. Hier muss man sich beweisen, sich in der Welt zurechtfinden und kann sich an einer üppigen Hintergrundgeschichte erfreuen. Was hat es mit diesem Spiel auf sich? Und für wen ist es etwas? Das könnte Sie auch interessieren: Engelszahl 1111
Worum geht es?
Die Welt von Angel spielt in der Zukunft, im Jahre 2654 und die Menschen wurden schon reichlich dezimiert durch verschiedene Naturkatastrophen, wie wir sie auch in dieser Welt kennen. Die Menschen wollen Schutz und eine neue Religion hat sich herausgebildet, die Angelitische Kirche. Diese hat sich aus den christlichen Religionen herausgebildet, neue Wertevorstellungen entwickelt und bietet den Menschen nun nicht mehr länger ein Leben im Jenseits an, sondern Schutz. Und diesen Schutz sollen die namensgebenden Engel geben, die in ihrer Erscheinung dem entsprechen, was man sich als Engel auch vorstellt. Androgyne Erscheinungen mit Flügeln. Diese kämpfen gegen die Bedrohung, die vom Herrn der Fliegen (also dem Teufel) geschaffenen Wesen, die die Menschheit quälen.
In dieser Welt müssen sich die Spieler zurechtfinden. Jeder der fünf Spieler übernimmt einen Engel aus einem der Engelsorden. Im Laufe des Spiels kann man seinen Engel immer mehr verbessern, vorankommen lassen, Geheimnisse entdecken und mehr und mehr von den Menschen, der Kirche und die Engel selbst erfahren. Das macht den Reiz dieses Spiels aus, aufgrund der vielschichten Hintergrundgeschichte.
Die ganze Spielwelt hat einen postapokalyptischen Charakter, gepaart mit mittelalterlichen Elementen, einer Ständeordnung und auch gewissen Cyberpunk-Elementen. Damit passt das Erscheinungsbild gut zur komplexen Welt und wirkt damit gewachsen und lebendig, denn nie entwickelt sich die Menschheit immer streng in eine Richtung.
Die Figuren
Die Engel des Herrn sind wohl die wichtigste Gruppe des gesamten Spiels. Die verschiedenen Orden sind nach den Erzengeln benannt, unterscheiden sich in ihrer Funktion aber in gewisser Weise von den Aufgaben und Funktionen eben jener Erzengel. Es gibt Anführer und Taktiker, Kriegsengel mit Flammenschwert, Heiler, Spione und noch andere. Aus dieser Gruppe muss man sich seinen Engel aussuchen. Die Engel stehen über allen Menschen, abgesehen vom neuen Papst, der die Kirche anführt und wie der alte Papst im Petersdom residiert.
Die Monachen und Beginen gehören der Kirche an, dienen dieser und damit auch einem der Engelsorden, dem sie angehören.
Die Templer sind die Soldaten der Kirche und auch sie unterstehen jeweils einem der Engelsorden, um diesem zu Diensten zu sein.
Beutereiter sammeln Kinder als Zehnt ein, damit sie der Kirche dienstbar gemacht werden können.
Auf der anderen Seite ist die stärkste Fraktion die der Traumsaat. Insektoide Wesen, als Feinde der Menschheit geschaffen. Der Legende nach sollen sie den Träumen des Herren der Fliegen entsprungen sein, daher auch der Name. Ihr Verhalten soll erahnen lassen, dass ein Plan, ein Wille hinter ihren Taten steckt.
Die Diadochen sind Stadtfürsten, die nicht länger der Kirche angehören und sich der Technik der vergangenen Jahrhunderte zuwendet haben. Sie bringen die Cyberpunk- und Technikelemente in das Spiel ein.
Ketzer sind nicht einverstanden mit den Lehren der Kirche, beten teilweise aber auch den Herrn der Fliegen an und begehen Gräueltaten.
Die Vorzüge des Spiels
Die Vorzüge des Spiels sind ganz klar, dass es sich um eine komplexe Welt mit komplexen Elementen handelt. Man kann viel in diese Spiele hineininterpretieren, die Figuren wachsen lassen und mehr und mehr hineininterpretieren und die eigene Fantasie spielen lassen. Es gibt viele Geheimnisse zu entdecken, verschiedene Sichtweisen zu entdecken und verschiedenste Fähigkeiten zu lernen, zu kultivieren und auszuleben. Die Hintergrundgeschichte lädt regelrecht dazu ein, sie weiterzuspinnen, mehr darüber zu erfahren und sich neue Geschichten auszudenken und sie fortzusetzen.
Nachteile des Spiels
Man braucht eben auch diese Fantasie, um das Spiel komplett genießen zu können. Andernfalls fällt es einem schwer, das Bild vor den eigenen Augen zu sehen und ernst nehmen zu können. Es käme kein Spaß auf, sondern mehr Langeweile. Die Fantasie ist für alle Rollenspiele wichtig, aber hier ist es besonders, denn die Spielwelt ist vielschichtig und komplex und verschiedene Elemente sind miteinander verknüpft, die sonst nur einzeln in einem Rollenspiel vorkommen. Hier aber verbinden sich Cyberpunk, Mittelalter und Postapokalypse und auch mystische Elemente miteinander. Ein Grundverständnis der Regeln dieser Aspekte wäre also fast schon Voraussetzung. Das macht Engel jetzt nicht zu einem Spiel für Anfänger.
Warum reizt uns dieses Szenario?
Engel versteht es, verschiedene Elemente miteinander zu kombinieren. Verschiedene Elemente, welche die Menschen schon immer fasziniert haben. Engel, Religion, das Ende der Welt, das Böse, Technik, Glaube generell. All das findet man in Engel und man kann seinen menschlichen Urängsten freien lauf lassen und sich diesmal als Retter sehen, der als Engel die Menschheit beschützt. Und gleichzeitig kann man sich fragen, was man denn selbst in dieser Situation getan hätte. Was würde man tun? Und warum ist es immer so, dass eine Zukunft in der Katastrophe endet? Uns ziehen die katastrophalen Zukünfte wesentlich mehr an als die utopischen Versionen, in der alles gut ist. Glauben wir uns das selbst nicht? Engel kann zum Weiterdenken ermutigen und ist nicht nur eine Version von vielen faulen postapokalyptischen Erzählungen, sondern bietet auch Hoffnung an, bietet Schutz und bietet die Möglichkeit an, selbst zu einem Retter zu werden, was auf das Heute abfärben kann, denn man hat viele Dinge durchaus selbst in der Hand. Aber das ändert nichts daran, dass Engel uns genau da trifft, wo wir gerne getroffen werden wollen. Wir wollen Probleme lösen, wir wollen etwas machen, unsere Umwelt gestalten und hier kann man es in Form der Engel, in Form der Fähigkeiten und der menschlichen Helfer und auch miteinander.
Hintergrundliteratur
Wenn man sich näher in die Welt von Engel einlesen möchte, so kann man das tun. Es gibt verschiedenste Regelwerke, die man über die verschiedenen Figurengruppen und die Welt zurate ziehen kann. Und man kann auch einige Romane lesen, die veröffentlicht wurden. Das allein beweiset schon, was die Spielwelt hergeben kann. Mehrere Romane sind erschienen, nutzen diese Welt und erweitern sie zudem. Wenn man vom Spiel also nicht genug bekommen hat, kann man sich zusätzlich zu den Regelwerken auch noch durch diese Romane lesen und erlangt ein tieferes Verständnis und eine tiefere Verbundenheit zu dieser Welt und der Figuren und das Spiel macht dann bei der nächsten Runde nur noch mehr Spaß. Diese Welt bietet eine Fülle von Informationen und Figuren und möglichen Geschichten, die man sich auch selbst ausdenken kann, dass man es für Jahre mit interessierten Freunden wird spielen können und das Wissen darüber wird immer mehr und mehr wachsen. Auch einen Comic gibt es zu diesem Spiel.
All diese Werke runden die Spielwelt ab, machen sie verständlicher und lebendiger. Und vielleicht sind sie für den einen oder anderen auch der beste Einstieg.