Start-ups, die oft jung und innovativ sind, würden ohne das Wagniskapital zumeist keine Chance im unternehmerischen Wettbewerb auf dem Markt habe. Das Wagniskapital, das auch unter den Namen Risikokapital, Chancenkapital und auch Venture Capital bekannt ist, gilt als eine der wichtigsten Starthilfen für ein jungen Unternehmen überhaupt. Wieso Investoren dahingehend eine gewichtige Rolle spielen und was sich genau hinter der Thematik Wagniskapital verbirgt, wird im Folgenden beleuchtet.
Was ist unter Wagniskapital (Venture Capital) zu verstehen?
Beim Wagniskapital handelt es sich um eine Form der Beteiligung durch das Investieren von Kapital in ein Start-up. Riskant ist dies für den Kapitalgeber deswegen, weil das Kapital für junge, unerfahrene Start-ups bereitgestellt wird. Eine große Chance ist es jedoch deswegen, weil sich eine ungeahnte Rendite aus dem Investment für den Risikokapitalgeber ergeben kann. Im schlechtesten Fall kann es jedoch auch passieren, dass das eigene Investment für den Kapitalgeber keine Wirkung entfacht, sodass es eine Fehlinvestition für den Investor war. Da sich dies nicht im Vorfeld sagen lässt, trägt das Wagniskapital seinen Namen völlig zurecht. Als Investoren, die Wagniskapital zur Verfügung stellen, können Gesellschaften, größere Unternehmen oder auch Fons auftreten. Es ist durchaus keine Seltenheit, dass diese Investoren hohe Summe an Venture Capital in Start-ups investieren – was natürlich ebenso chancen- wie auch risikoreich ist. Der Terminus Venture Capital, der auch oft für das Wagniskapital benutzt wird, kann mit „Kapital für ein (unternehmerisches) Vorhaben“ übersetzt werden. Gewählt wird dieser Terminus oft, da dieser positiver konnotiert ist als das schon der Bezeichnung risikohafte Wagniskapital.
Wieso genau von einem Wagniskapital gesprochen wird
In aller Regel sind Start-ups die Unternehmen, die von Wagniskapital profitieren. Start-ups zeichnet aus, dass sie frisch, dynamisch und jung sind und innovative Ideen auf den Markt bringen, von denen auch eine Idee dabei sein könnte, die in Zukunft sehr große Gewinne abwerfen kann. Genau darauf spekulieren die potentiellen Investoren, die den Markt an Start-Ups nach diesen Fähigkeiten sorgsam abtasten und ihr Venture Capital in eine zukunftsträchtige und gewinnbescherende Geschäftsidee stecken wollen. Die generelle Entwicklung des Marktes und die eines Start-ups und die Verkaufszahlen seiner Produkte ist sehr schwer abschätzbar. Dies gestaltet es in der Praxis als sehr herausfordernd für Investoren, die Risiken bei einem Venture Capital angemessen einzuschätzen. Investoren, die über viel Erfahrung mit Wagniskapital verfügen, haben zumeist einen Vorteil gegenüber den Investoren, die noch keine oder nur sehr geringe mit dem Bereitstellen von Risikokapital haben. Doch für einen Investor verbleiben zwei gewaltige Chancen. Die erste Chance ist die, dass das Start-up durch das Investment sehr erfolgreich am Markt ist, der Investor aussteigt und seine Anteile verkauft oder gar das Start-up verkauft wird und der Investor durch seine Investition in das damals junge Start-up nun finanziell stark profitiert. Die zweite Chance ist die, dass der Risikokapital-Geber durch seine Investition hohe Gewinnanteile einstreichen kann, wenn das Start-up in wirtschaftlich erfolgreichen Fahrwassern fährt. Es lässt sich also feststellen, dass Venture Capital ein zweischneidiges Schwert ist: Auf der einen Seite besteht ein hohes Renditepotential für den Investor, auf der anderen Seite wiederum besteht auch ein hohes Risiko, dass starke Verluste eingefahren werden.
Die verschiedenen Modelle vom Wagniskapital im Überblick
Investiert ein Investor als Einzelperson in ein Start-up und stellt Risikokapital zur Verfügung, so wird im Fachjargon von Private Equity gesprochen. Diese Form von Investment ist dahingehend typisch, dass sie als gering risikobehaftet gilt. Eine andere Form des Venture Capitals ist das Venture Private Equity, wobei dieses eine Mischung aus dem Venture Capital und Private Equity ist. Dieses Modell des Risikokapitals ist dadurch gekennzeichnet, dass sich überwiegend private Investoren für eine gemeinsame finanzielle Beteiligung an einem Start-Up zusammentun und sich so die Chance auf einen anteiligen Mehrgewinn durch ihr Investment erhoffen. Ein drittes Modell stellt das Corporate Venture Capital dar. Dieses Risikokapital wird direkt von einem (größeren) Unternehmen gegeben und nicht von von Privatinvestoren oder Gesellschaften. Gekennzeichnet ist das Corporate Venture Capital im besonderen dadurch, dass das Unternehmen als Investor beim Start-up dadurch zum Beispiel insbesondere das Entwicklung von neuen, innovativen Technologien nachhaltig unterstützen möchte.
Die vier Phasen im Detail
Insgesamt gibt es vier Phasen, in denen Corporate Venture Capital oder Venture Capital Fonds in ein Start-up investiert werden. Die erste Phase markiert die Seed Stage. Diese bezeichnet die Phase vor der Unternehmensgründung, wohingegen die zweite Phase – die Early Stage – die Phase während und eine kurze Zeit nach dem Marktbeitritt eines Unternehmens bezeichnet Die dritte Phase ist die Growth Stage. In dieser ist ein Start-up weitgehend etabliert und hat das Bestreben, schnellstmöglich zu wachsen. Die abschließende vierte Phase beschreibt den Zustand, wenn aus dem ehemaligen Start-up ein gefestigtes Unternehmen geworden ist, welches bisweilen vielleicht sogar eine nennenswerte, starke Rendite erzielen kann. In Bezug auf die Phasen von Venture Capital kann gesagt werden, dass gemeinhin ein frühes Einsteigen eines Investors als höheres Risiko gilt. Jedoch muss natürlich auch betrachtet werden, dass in einer frühen Phase des Start-ups auch die größten Beteiligungen durch das Risikokapital möglich sind. Zudem muss auch daran gedacht werden, dass durch den Wagniskapital-Geber nicht nur Geld in das Start-ups fließt, sondern auch wertvolles Wissen und des Weiteren noch ein großes Netzwerk, durch das sich ein Start-up leichter bei den entsprechenden Handelsketten platzieren kann. In aller Regel ist es der Fall, dass Risikokapital-Investoren nach ein paar Jahren aus dem Unternehmen aussteigen. Verkaufen tun sie ihre Anteile dann entweder an andere Gesellschaften oder an die Gründer selbst. Da Jahr für Jahr enorm viele neue Unternehmen gegründet werden, halten Investoren Ausschau nach besonderen, mutigen Start-ups. Die Venture Capital Investor List gibt Aufschluss darüber, welche Investoren besonders häuif in Start-ups investieren. Investiert ein Investor Wagniskapital in ein Unternehmen, kann das generell für alle Seiten eine große Chance sein.